EIN HÖRSPIEL
1.Szene
Gewitter
Wecker läutet
Aufwachgeräusche: gähnen
Aufstehgeräusche: Bettquietschen, Pantoffel anziehen,
Schritte zum Radio
Radio einschalten
Hintergrundgeräusch: Lied aus Radio Währenddessen: Klo
gehen, Zähne putzen, Gurgeln, Ins Zimmer zurückgehen
Radiomoderator: Guten Morgen Österreich!
Raus aus den Federn und rein ins Vergnügen. Lasst euch die
Sonne auf den Bauch scheinen und genießt den wärmsten Tag seit langem!
Schritte zum Fenster
Vorhang wird aufgemacht
Johann: Helga!
Schritte mit Stöckelschuhen
Helga: Ja, Johann?
Johann: Hast du heute schon aus dem Fenster
geschaut? Es ist noch immer stockfinster!
Helga: Ja, natürlich Johann
Johann: Dann schau doch aus dem Fenster!
Helga: Oh mein Gott! Ruf sofort Rüdiger an.
Vielleicht weiß er, was geschehen ist.
Schritte zum Telefon
Telefongeräusche: Hörer abheben, Wählen
Rüdiger:- Hallo?
Johann: Hallo, hier spricht Johann
Rüdiger: Gut, dass du anrufst! Ich war gerade auf
dem Weg zum Telefon, denn bei mir zu Hause ist es noch immer Nacht und das um diese Zeit!
Johann: Genau aus diesem Grund habe ich dich
angerufen.
Rüdiger: Wir hätten doch die Filter einbauen
sollen.
Johann: Aber du warst ja derjenige, der dagegen war!
Rüdiger: Willst du nür die Schuld zuweisen?
Johann: Woher hätten wir das Geld für die Anlage
nehmen sollen?
Rüdiger: Vielleicht sagen sie etwas in den
9Uhr-Nachrichten
Johann: Okay, tschüss
Rüdiger: Tschüss
Radiomoderator: Und jetzt die neuesten Nachrichten
vom Tage.
In Johnsdorf, einem kleinen Ort in der Oststeiennark, ist
es heute zu einem unerklärlichen Naturphänomen gekommen. Trotz des herrlichen Wetters im
übrigen Bundesgebiet herrscht in diesem Ort völlige Dunkelheit. Und nun schalten wir zu
unserer Korrespondentin nach Johnsdorf.
2. Szene
Hintergrundgeräusche (Stimmengemurmel)
Reporter: Grüß Gott, liebe Hörer! Ich befinde
mich hier am Hauptplatz in Johnsdorf Es ist unvorstellbar!!!
Es scheint, als würde uns der Weltuntergang bevorstehen.
Hier herrscht totale Anspannung, keiner kann sich dieses Phänomen erklären.
Zu meiner Linken befindet sich nun der Bürgermeister.
Herr Bürgermeister, wie beurteilen Sie die Situation und
die Reaktion der Bürger?
Bürgerm.: Meiner Meinung nach ist die Situation
nicht so schlimm, wie Sie sie beurteilen. Johnsdorf besitzt einige Plätze, die gerade
erst bei Nacht sehenswert sind.
Hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf die neue
Straßenbeleuchtung, welche sich für romantische Nachtspaziergänge eignet.
Außerdem wäre noch das beleuchtete Schwimmbad
erwähnenswert, wo auch wir, trotz der Dunkelheit .......
Reporter: Diese Dinge sind zwar schön und gut, aber
um auf meine Frage zurückzukommen: Warum glauben Sie ist es in Johnsdorf so
dunkel, während in Restösterreich die Sonne scheint?
Bürgerm.: Sicherlich ist es nicht auf die
Mülldeponie, ähm die Umweltsituation hier in Johnsdorf zurückzuführen.
Meine Wähler sind anständige Bürger, die sehr
umweltbewußt denken und versuchen mit der Natur eins zu sein."
Reporter: Danke, Herr Bürgermeister für Ihre
Stellungnahme.
Die Situation hat sich inzwischen noch nicht entspannt. Zu
mir hat sich nun der Pfarrer gesellt.
Herr Pfarrer, können Sie unseren Hörern und der
aufgeregten Menge eine plausible Erklärung geben?
Pfarrer: Eigentlich kann ich mir überhaupt nicht
vorstellen, wie Gott, unser Vater, solch ein Unglück über dieses religiöse Dorf bringen
kann. Meine Schäfchen, die ich an einer Hand zählen kann und von tiefst religiösem
Bewußtsein ergriffen sind, trifft sicher keine Schuld Ich bitte daher alle anderen,
welche in Ungnade verfallen sind, ein Opfer darzubringen. Die Gelegenheit bietet sich dazu
in der Abendmesse, wo ich um zahlreiches Erscheinen bitte, denn es bleibt uns nur noch
eines: Beten, beten, beten...
Ufo-F.: (schreit im Hintergrund)
Holt mich, nehmt mich mit!
Reporter: Wie im Hintergrund zu hören ist, spitzt
sich die Lage immer mehr zu. Gerüchten zu Folge scheint es sich um eine Invasion von
Außerirdischen zu handeln.
Ich werde mich jetzt durch die Menge drängen, um den
Gerüchten auf die Spur zu kommen. Entschuldigen Sie..!
Ufo-F: Holt mich, nehmt mich mit!
Reporter:. Entschuldigung! Dürfte ich kurz um ihre
Aufmerksamkeit bitten?
Ufo- F: (singt)
I sitz auf da Staßnlater'n, weil i wül zu die Stern.
Bitte keimt's und nehmt's mi mit, des is des, worum i eich
bitt.
Reporter: Warum glauben Sie, dass diese
Finsternis etwas mit Außerirdischen zu tun hat?
Ufo- F: Die Welt wird untergehen. Die Sonne
haben sie schon, und mich, mich werden sie auch noch holen!"
Reporter: Warum sind Sie der Meinung, dass gerade
Sie auserwählt worden sind?
Ufo-F-.: ",Ich bin die einzige, die weiß, daß
sie noch einmal kommen werden. Mich werden sie retten, davon bin ich überzeugt!!"
Alte Frau (A.F.), Reporter( R )
A.F.: Worten's kurz amol Fräulein, i woas no wos. Die
anderen kennen sie jo nix aus, aber i woas es jo genau,
R.: Sie wissen das und können Sie mir davon
berichten?
A.F.: Wissens, eigentli is jo die Jugend schuld, wia
dei umanonderrennen. Schaun's an wia dei in die Kirch'n gengen mit ihre grianen Hoar. Wos
erlauben sie dei eigentli. Aber wenn's nur die Hoar waren.
R.: Was stört sie denn noch an der heutigen Jugend?
A.F.: Jo eigentli olles. Es fangt schon an mit ihrem
Verhalten gegnüber älteren Leuten. Zoag'n überhaupt kua Hilfsbereitschaft uns
gegenüber. In unserer Zeit hot's des no net geb'n. Und wenn's anschaun, die Dimdl rennen
holb nokai umadum und olles is dastochen mit ihre Ring und die Buam mit ihre laungen
Zot'n, schaun so aus wie Dirndl und des zerfronzte Gwond, wie des ausschaut.
Ka Wunda, dass sie der Hergott des net mehr g'follen und
die Sun net mehr scheinen losst. Najo, i sog ihnen ...
Umweltschützer (US)
US: Nein dass ist ganz anders, ich weiß genau wodurch
die schreckliche Umweltkatastrophe verursacht wurde
R: Ach ja, dann erzählen Sie mir die Ursache genau
US: Naja" das ist ganz klar. Es war diese
umweltverschmutzende, illegale Mülldeponie mitten in der Natur. So eine Frechheit müssen
sie sich einmal vorstellen. Aber überzeugen sie sich doch selbst an Ort und Stelle.
R: Können sie mir den Weg in den zeigen?
US: Ja, steigen sie ein ins Auto, ich nehm sie
gleich mit.
3. SZENE
US: So, da sind wir.
R: Ich seh aber nichts.
US: Ein Stückerl ist noch zu gehen. Hier sehen Sie
eh schon die ersten Müllhaufen. Der größte kommt aber noch. Von dieser Fabrik, dieser
Umweltschleuder. Wir demonstrieren schon seit langem, doch es hat uns bis jetzt noch
nichts geholfen, und jetzt haben wir die Katastrophe.
FAB: Bitte, meine Damen und Herren beruhigen sie
sich. Es ist ja noch gar nicht sicher, dass die Deponie die Ursache dafür ist.
US: Woher wollen sie das wissen, sie lügen ja wie
gedruckt. Lügner!
R: Wir befinden uns hier mitten im Geschehen bei
einer vermutlich illegalen Mülldeponie. Der Verantwortliche dafür ist der
Fabriksdirektor Hoffmann. Wie können sie sich diese Vorwürfe erklären?
FAB: Ich kann ihnen nur sagen, dass unser Lager, das
die meisten für eine Mülldeponie halten, vom Bürgermeister erlaubt ist. Es ist ein
Lager für Dinge, welche in der Fabrik nicht mehr gebraucht werden.
US: Und was ist mit den Fässern, die
Schwefelsäurereste beinhalten?
FAB: Ich kann ihnen versichern, dass in diesen
Fässern keine Reste mehr vorhanden sind, denn wir haben sie gründlichst gereinigt.
R: Gerüchten zu Folge, hat diese Deponie
Auswirkungen auf's Grundwasser.
FAB: Ich kann ihnen versichern, dass unser
Trinkwasser ständigen Kontrollen unterliegt und den strengen Normen der EU entspricht.
R: Und wie können sie erklären, warum es gerade in
diesem Ort dunkel ist?
FAB: Dafür gibt es ja Wissenschaftler und Forscher,
die sich ihre Köpfe darüber zerbrechen sollen.
.......... Beruhigen sie sich meine Damen und Herren,
beruhigen sie sich...
......... Hilfe!
4.Szene
Wecker läutet
Aufwachgeräusche: gähnen
Aufstehgeräusche: Bettquietschen, Pantoffel anziehen,
Schritte zum Radio
Radio einschalten
Hintergrundgeräusch: Lied aus Radio, Schritte zum Fenster
Vorhang wird aufgemacht
Helga: Johann!
Radiomoderator: Ein äußerst bedeutendes,
wissenschaftliches Phänomen ereignete sich heute in dem kleinen Ort Johnsdorf, in der
Oststeiermark.
Niemand konnte sich erklären, warum in diesem Ort die
Sonne nicht aufgegangen war.
Ein Wissenschaftler fand heraus, dass es sich
um eine nicht vorhersehbare Sonnenfinsternis handelte,
die nur alle paar tausend Jahre auftritt.
|