Kindergärten in Südtirol

(Bericht von Sarah Kostmann)

Eigentlich sind die Kindergärten in Südtirol ziemlich ähnlich wie unsere. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede:
Als ich die wunderschönen Raumteiler und Dekorationen aus Naturmaterial in „meinem" Kindergarten in Eyrs sah, war ich begeistert; wo doch bei uns dafür vorwiegend Papier verwendet wird.
Auch in den anderen Kindergärten, die wir besuchen durften, wird das Arbeiten mit diesem einfachen und doch schönen Material groß geschrieben.
Anstelle vieler Brettspiele (wie in unseren Kindergärten) wird den Kindern eine Vielzahl von Naturmaterial zum Spielen und Legen angeboten.
Jede Lade eines Regals enthielt ein anderes Material:
Korken, Muscheln, Kastanien, Steine, Holzstückchen, Nussschalen, Eicheln, Kirschkerne, Linsen, Maiskörner, Bierkapseln, Zapfen, Schneckenhäuser...
Die Kinder können sich Platten holen, und Muster und Bilder legen. Sie beschäftigen sich sehr gerne mit diesen Materialien.

Tagesablauf im Kindergarten

Öffnungszeiten: 7.45 Uhr – 14.45 Uhr oder 16.45

Die Phasen sind gleich eingeteilt wie in unseren Kindergärten.
In den zwei Konzentrationsphasen durften wir hospitieren oder spontanes Praktizieren durchführen. Ich hatte zum Beispiel ein didaktisches Spiel, ein Hörmemory und meine Fingerpuppen mit. Die Fingerspiele gefielen den Kindern besonders gut.

Um ca. 9.30 Uhr findet die Jause statt.

Hinterher ging die Kindergärtnerin mit den Kindern meist in den Bewegungsraum.
Was für uns ungewöhnlich war, ist das Mittagessen im Kindergarten, weil das ja bei uns nicht üblich ist.
Um ca. 11.30 Uhr, während die Kinder im Gruppenraum zu Mittag aßen, speisten die netten Helferinnen der zwei Gruppen, der Koch und ich in einem anderen Raum. Während die Kindergärtnerinnen dann aßen,
gingen wir mit den Kindern beider Gruppen in den Garten hinaus, wo ich meist sämtliche Lauf-, Fang- und Kreisspiele durchführte. Den Kindern gefiel das besonders gut. Nach einiger Zeit gingen wir wieder zurück hinein. Die kleineren Kinder konnten dann im Turnsaal schlafen gehen; wo kleine Matrazen aufgelegt wurden. Meistens wird dazu Meditationsmusik vorgespielt.
Die Schulanfänger bekommen in den Zwischenzeit eine sog. „Aufgabe"; zum Beispiel ein Arbeitsblatt, oder eine vorgelesene Geschichte, Werkarbeit,..

Bis 14.45 Uhr werden dann die Kinder abgeholt.

Die Kindergärtnerinnen und Helferinnen waren sehr nett, zeigten uns gerne auch ihre Unterlagen und gaben uns Material (zum Beispiel Bastelanleitungen, Lieder,...) weiter.
Die Kinder waren auch total nett und freuten sich sehr, wenn ich mit ihnen etwas machte. Deshalb musste ich ihnen auch versprechen, bald eine Karte oder einen Brief zu schreiben.
Diese Woche im Kindergarten in Eyrs hat mir sehr gut gefallen, und ich glaube, sie hat mir auch viel gebracht. Auf jeden Fall konnte ich etliche Ideen und Anregungen mit nach Hause nehmen.

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