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zurück zu Projektwoche 1999 - Natur erlebenDER FATALE IRRTUM

Vor langer, langer Zeit lebte auf einem Schloß eine wunderschöne Prinzessin. Sie hatte langes feuerrotes Haar, welches durch seinen Glanz alle Blicke auf sich zog. Die Liebenswürdigkeit der Prinzessin war so groß, dass der König ihr jeden Wunsch von den Augen ablas. Doch dieses Wesen veränderte sich, wenn es Nacht wurde. Sobald die Turmuhr Mitternacht schlug, zog sich die Prinzessin einen schwarzen Mantel an und begab sich zum Friedhof. Dort hielt sich am Grabe ihrer Mutter eine schwarze Messe ab. Den Grund dafür kannte nur die Prinzessin allein. Jahre zuvor, als sie noch ein kleines Mädchen war, geschah ein furchtbares Unglück, woran die Prinzessin glaubt Schuld zu sein. Ihre geliebte Mutter stürzte vom Balkon des Innenhofes, nachdem die Prinzessin mit ihr Streit hatte. Alle, auch der König, versuchten ihr die Schuldgefühle auszureden, hatten damit aber wenig Erfolg. So suchte die Prinzessin Rat bei einem Minister.

Dieser war ein enger Freund des Königs. Was aber niemand ahnen konnte, er war mit dem Teufel im Bunde. So riet er der Prinzessin, sich jede Nacht am Grabe ihrer Mutter einzufinden, um diese Messen abzuhalten. Um sich auch wirklich sicher zu sein, dass die Prinzessin seinen Rat befolgte, stand er jede Nacht beim alten Friedhofstor und beobachtete sie bei ihrem Ritual. Sein einziges Ziel war es, die Prinzessin so weit zu verunsichern, dass sie als unzurechnungsfähig gelten würde, und er als enger Freund des Königs seinen Nutzen daraus ziehen konnte. Immerhin hatte der König ihm anvertraut, sollte der Prinzessin etwas zustoßen, würde er das Schloß erben. An diesem Gedanken freute er sich jede Nacht hinter seinem Eisentor. Doch diese Freude währte nicht lange, denn die Prinzessin war in ein heiratsfähiges Alter gekommen, und der König schickte seine Boten aus, um diese Nachricht zu verkünden. Einen Prinzen aus dem Nachbarreich erreicht ebenfalls diese Nachricht und er machte sich auf den Weg zum König. Um in das Reich des Königs zu gelangen, musste er eine holprige Brücke überqueren, welche kurz vor dem Friedhof endete. Er hatte sich mit dem König verabredet, um um die Hand seiner Tochter zu werben. Als er jedoch am Friedhof vorbeikam, war es schon Mitternacht und er überraschte den Minister am Tor, wie er gerade vor sich hinmurmelte: "Zum Glück gehört mir das Schloß bald alleine und die Prinzessin wird im Kerker landen. Den niemand weiß, dass nur der Kuss eines Jünglings mitten im Ritual die Prinzessin erlösen kann." Der Königssohn konnte sich dieses Gemurmel nicht erklären und ritt weiter. Plötzlich erblickte er die Prinzessin. Sofort wusste er über das Geheimnis Bescheid. So wartete der Prinz, bis der Minister verschwunden war, ging zum Grab und küsste die Prinzessin, die daraufhin in Ohnmacht fiel. Er trug sie auf Händen zum Schloss, wo am Tag darauf die Hochzeit stattfand. Die Glocken läuteten so laut, dass sie im ganzen Land zu hören waren. Der Minister musste in rot glühenden Schuhen tanzen, bis er tot umfiel.zurück zu Projektwoche 1999 - Natur erleben

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