KRITZELPHASE: Kinder kritzeln etwa ab dem 2. Lebensjahr. Zu Beginn überwiegen die Tätigkeit und das spielerische Hantieren mit dem Stift. Sobald das Kind den Zusammenhang zwischen seinem Tun und den Spuren, die sich daraus ergeben, erfasst hat, führt dieses tolle Erlebnis zu immer neuen Versuchen. Zwischen dem 2. und dem 3. Lebensjahr kommen Kinder ganz von selbst auf kreisende Bewegungsabläufe, oft mit Punkten ausgefüllt und vom Körper fast parallel wegführenden Linien. Ab dem 3. Lebensjahr zeichnet das Kind bereits beabsichtigte Kreise, Ovale, gerade und gebogene Linien sowie Kreuzformen usw. Die Kritzelphase ist eine sehr wichtige Phase für die weitere Entwicklung des Zeichnens. |
ERSTE GEGENSTÄNDLICHE DARSTELLUNGEN: Nach Beendigung der Kritzelphase beginnen die Kinder erste gegenständliche Darstellungen zu zeichnen. Diese Darstellungen beziehen sich meist auf das Heim und die Eltern. Sie sind meist sehr einfach gezeichnet, für das Kind unwichtige Details werden nicht dargestellt. Auf optische Wirklichkeiten wird keine Rücksicht genommen. Daher sind kindliche Werke oft sehr ausdrucksstark. Ähnlich wie in der Kritzelphase geht es dem Kind nur um das Zeichnen (den Umgang mit dem Stift) an sich. |
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FARBUNTERSCHEIDUNG: Zu Beginn wählt das Kind die Farbe meist willkürlich oder es verwendet seine Lieblingsfarbe. Die Eigenfarbe der Dinge wird nicht beachtet. Später bekommen Bilder eine Merkmalfarbe. Einen Bildhintergrund kennt das Kind nicht! |
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GRÖSSE UND PROPORTIONEN: Werden beim Zeichnen und Malen nicht oder kaum beachtet. Das heißt z.B.: Arme und Beine sind gleich lang, bei Bäumen sind die Äste gleich groß, im gleichen Abstand und in gleicher Richtung. Erst später erfolgt eine Differenzierung innerhalb eines einzigen Objektes. Z.B.: Das Haus ist größer als der Mensch. Außerdem zeichnet das Kind alles emotionell stark Erlebte besonders groß, alles Unwichtige wird klein und vereinfacht. |
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PERSPEKTIVISCHES ZEICHNEN: Kleinkinder kennen kein perspektivisches Denken und Sehen. Sie zeichnen wahllos auf die unbegrenzte Zeichenfläche. Ein großer Fortschritt kommt dann zu Tage, wenn das Kind den unteren Rand oder einen parallel gezogenen als Standlinie verwendet. Oft kann man auch zwei Linien übereinander erkennen. Dies kann bedeuten, dass das Kind zwei Geschichten/Ereignisse darstellen will oder es kann auch ein HINTEREINANDER bedeuten - vorne=untere Linie, dahinter=obere Linie. Bei Einzeldarstellungen können Seiten-, Vorder- und Draufsicht auch vermischt werden. Dies nennt man "Mischperspektive". Kinder zeichnen auch oft Häuser, wo man auch das Innenleben/Inventar erkennen kann oder Menschen mit darüber gezeichneter Kleidung. Dies ist das sogenannte "Röntgenbild" |
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BEWEGUNG: Das Interesse der Kinder richtet sich meist auf SICH BEWEGENDE OBJEKTE. Kinder finden oft originelle Lösungen um diese Bewegungen darzustellen Dabei bedarf es der Fähigkeit, dass man Figuren im Profil zeichnen kann. Profildarstellung beginnt meist damit, dass Füße und Arme in eine Richtung zeigen und Kopf und Körper von vorne dargestellt werden. Später folgt dann auch die sogenannte Seitenwendung des Körpers. |
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ZEICHNERISCHE ENTWICKLUNGSREIHE von Eva Horváth:
Der Zeichenstil differenziert sich von der Kritzelphase bis hin zur räumlichen Darstellung. Die gezeigten Bilder beschränken sich auf einen Zeitraum vom Kindergarteneintritt bis zur 2. Volkschulklasse. |
KINDERGARTEN
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VOLKSCHULE
1. KLASSE
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2. KLASSE
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