PROKEKTARBEIT

Projektwoche der 4. Klassen

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2. bis 6. Juni 2003 in Limberg bei Schwanberg, Weststmk.

Die Projektwochenpräsentation in der BAKIP

Thema: Metamorphosen – von Veränderungen, Verfremdungen, Verwandlungen

BetreuungslehrerInnen:

Gertraud Ranegger-Strempfl (Leitung)

Evelyn Stifter (Leitung)

Ulrike Loidl

Peter Raffler

Referenten:

Rainer Wegscheidler, Fotograf und Künstler

Manfred Häusl, Instrumentenbauer und Sozialpädagoge

Herbert Link, Filmemacher

Dieter H. Plankl, Kulturphilosoph

Wenn man im Lexikon den Begriff „Metamorphose" nachschlägt, findet man zunächst die Übersetzung „Verwandlung". Und gleich danach kann man lesen, dass dieser Begriff besonders in der Biologie und Geologie ein gängiger Ausdruck ist, nämlich für Vorgänge bei Tieren, Pflanzen oder Steinen, die im Laufe der Zeit (fast) ihre gesamte Gestalt verändern (z.B. Raupe – Schmetterling, Blatt – Dorn, Kalk – Marmor).

Aber auch in der Mythologie, besonders der griechischen, werden Metamorphosen zum Thema: Menschen und Götter, die sich aufgrund eines Ereignisses oder Verhaltens in eine andere Daseinsform verwandeln (z.B. die Nymphe Daphne in einen Baum, Niobe in einen Stein, weil sie ein so hartes Herz hat). Wir alle kennen solche Geschichten auch aus den Märchen der Gebrüder Grimm. Im „Froschkönig" verwandelt sich der Frosch durch die Aggression der Prinzessin in einen Prinzen.

Schließlich ist Verwandlung im Christentum ein wichtiger Aspekt. In der „Wandlung" als Teil der Hl. Messe wandeln sich Brot und Wein in Leib und Blut Christi.

Metamorphosen passieren oftmals plötzlich , aufgrund eines unerwarteten Ereignisses, manchmal aber auch allmählich als Anpassungsreaktion auf veränderte Umweltbedingungen.

Sie können die Gestaltumwandlung betreffen, aber auch – ausgehend vom Betrachter – eine andere Sicht auf eine Situation oder ein Ding bedeuten, das einem inneren Wandel gleich kommt (z.B.: Nach einem intensiven Erlebnis kann ich die Welt mit anderen Augen sehen.).

Es treffen sich hier also unterschiedliche Bedeutungsebenen, denen wir in der vergangenen Projektwoche von verschiedenen Seiten und erlebnisorientiert näher kommen wollten.

Das am Rand eines Waldes sehr idyllisch gelegene Renaissanceschloss war eine ausgezeichnete Inspirationsquelle. Die Schülerinnen hatten die Möglichkeit aus mehreren Workshops zu wählen. Das „Philosophieren" fand für alle Gruppen je einen Halbtag statt. Die gesamte Woche wurde intensiv gearbeitet, am Freitag fand schließlich die Präsentation der Ergebnisse statt. Alle waren begeistert, was in ein paar Tagen intensiver Arbeit möglich ist.

Ein kurzer Vortrag vom Philosophen Dieter Plankl sollte zunächst das Wort „Metamorphose" näher erklären. Im Anschluss daran sollten die Schülerinnen in Gruppen einzelne Geschichten aus den Metamorphosen des Ovid szenisch darstellen. Obwohl nur wenig Zeit zur Verfügung stand, zeichneten sich die Szenen durch Fantasiereichtum und Mut zur Improvisation aus.

Folgende Workshops wurden in den darauffolgenden Tagen durchgeführt:

Musik: Evelyn Stifter

Unser Auftrag in diesen Tagen war es, dass wir uns mit unterschiedlichen Rhythmusinstrumenten aber auch mit Naturmaterialien und Alltagsgegenständen wie Teller, Messer, Löffel, Körperpflegeartikel usw. beschäftigten und dadurch erste Erfahrungen mit Minimalmusic erfahren konnten. Aufgrund von Hörbeispielen, die uns Frau Prof. Stifter zu Gemüte führte, konnten wir Eindrücke von den „Profis" dieser Musikrichtung kennen lernen. Durch eigenes aktives und kreatives Schaffen konnten wir selbst Erfahrungen mit dieser Musikrichtung erleben.

Durch die tatkräftige Unterstützung von Frau Stifter stellten wir unter anderem den Verlauf eines Gewitters mittels Naturmaterialien, Rhythmus- und Melodieinstrumenten dar, wobei die Gruppe von Frau Ranegger zu diesem Thema eine Choreographie einstudierte.

Auch eine Szene beim Frühstück konnten wir mit Hilfe von Alltagsgegenständen wie Tassen, Messer, Löffel und Teller rhythmisch darstellen

 

 

Christa Wurm, Petra Köberl, Karin Fasching, Karin Pöttler, Isabella Puntigam

Fotografie: Rainer Wegscheidler

Max (Rainer Wegscheidler) erklärte uns am Dienstag die Spiegelreflexkamera. Er zeigte uns auch viele Tricks, Fotos so gut als möglich zu knipsen. Außerdem gab er uns Anregungen das Thema „Metamorphose" fotografisch darzustellen. Dann gingen wir an die Arbeit: fotografieren!

Täglich besprachen wir nach Ankunft der Fotos Fehlerquellen und wie wir sie das nächste Mal vermeiden könnten.

 

 

Mittwoch: Durch Doppelbelichtung einer Fotoserie und Be- bzw. Überarbeitung von entwickelten Fotos sollte Metamorphose dargestellt werden. Am Nachmittag hatten wir die Aufgabe zwei Selbstporträts zu machen, eines, wie wir es verschenken würden und eines, wie wir es NIE in der Öffentlichkeit zeigen würden.

 

Donnerstag: Wir fotografierten zu einem vorgegebenen Thema (z.B.: Ich muss mal – Ich bin da....). Anschließend machten wir eine Fotocollage, indem wir Fotos in die Natur einbauten.

Freitag: Wir arbeiteten für die Präsentation der entstandenen Werke.

Marlies Rossmann, Carina Matzhold, Caroline Schreibmaier, Veronika Steurer, Doris Pußwald, Miriam Maurer, Katharina Posteiner

Kreatives Schreiben: Peter Raffler

Am Anfang konnten wir uns noch recht wenig darunter vorstellen, doch wir wurden sehr bald von Herrn Raffler mit dem Thema vertraut gemacht. Der Workshop begann mit einer Geschichte über das Schloss Limberg, die wir dann als Art Collage zusammenstellten.

 

 

 

Beim „ursteinlimbergischen" Alphabet hatten wir zu Beginn Bedenken, doch mit den Lauten von Herrn Raffler bei der Präsentation untermalt, wurde daraus eine total witzige Sache. Als Kontrast zu den „Urlauten" gestalteten wir eine „Handyschrift", die wir grafisch auf einem Plakat darstellten. Aber wir tauchten auch in die Welt eines Stuhles und von Steinen literarisch ein und hinterfragten deren Leben. Am Donnerstag Nachmittag beschäftigten wir uns mit Buchtiteln, die wir in Deutschlandsberger Auslagen fanden.

Mittwoch Abend gestalteten wir eine „Metamorphose der Seele", indem wir sie mit Schminkfarben farblich veränderten und das Geschehen textlich untermalten.

Alles in allem war es eine sehr schöne und lustige Projektwoche, die wir beide nicht missen möchten.

Katrin Stranzl und Manuela Gruber

Metamorphosen des Selbst – Gertraud Ranegger-Strempfl

Wir versuchten auch surrealistische Verwandlungen an uns vorzunehmen wie z.B. das gegenseitige Einwickeln in Plastik, Kabel und Draht, Körperbemalung und das Verwandeln des Gesichtsausdrucks durch Mimik, Handhaltung und Frisur.

Unser Auftrag war folgender: Wir sollten uns in eine Person verwandeln, die etwas sehr Positives oder etwas Negatives ausstrahlte. Wir verwandelten uns gleich am ersten Tag in sehr depressiv wirkende Charaktere, z.B. drogensüchtige Sänger, manisch-depressive Leichen und Punks.

 

 

Auch unsere Professorin, Frau Ranegger, die unsere Gruppe ausgezeichnet leitete, ließ sich von uns in einen Punk verwandeln. Um nicht zu sehr zu schockieren, verwandelten wir uns in weiterer Folge in sehr positive Figuren, wie die Unschuld in Person, Meerjungfrauen und das liebe Mädchen von der Alm.

Jenny Käfer, Claudia Steinhöfler, Lisi Faustmann, Theresa Kerschenbauer, Heidi Thaller, Marion Hafner

Performance – Ulrike Loidl

 

In unserer Gruppe ging es um die Interaktion von Körper und Material. Wir haben versucht Materialien über ihre eigentliche Bedeutungen hinaus zu verwenden und in Verbindung mit Musik und Bewegung das Ausdrücken der Gefühle zu erproben. In den letzten zwei Tagen hatte jede der sechs Teilnehmerinnen die Möglichkeit ihre eigene Performance oder Aktion zu gestalten.

 

 

 

Dabei überwand sich Alex und blieb eine zeitlang im Dunkeln im Wald. Nadine bereitete mit Michi zehn Leuten eine spannende und schauderhafte Nacht in der Kapelle des Schlosses.

 

 

 

Martina „performte" über 15 Minuten in einem von ihr gestalteten Raum.

 

 

 

 Am letzten Tag machten sich Bettina und Rita spärlich bekleidet auf den Weg in die Innenstadt Deutschlandsbergs und warteten auf Reaktionen.

Michaela Paller, Alex Getto, Martina Posch, Bettina Schlacher, Rita Gschiel, Nadine Brandstätter

Instrumentenbau – Manfred Häusl

Zu Beginn des Workshops beschäftigten wir uns mit den Klängen aus der Natur. Wir versuchten in der Folge Instrumente aus Naturmaterialien herzustellen, auf denen wir bei der Abschlussperformance spielten. Dabei verwendeten wir außergewöhnliche Instrumente wie z.B. eine pertutonische Indianerflöte, Kazoo, Stampfstäbe, afrikanische Kürbisse usw. Manfred, unser Projektleiter, unterstützt uns tatkräftig.

 

Während der Performance versuchten wir uns als Teil des Waldes zu präsentieren. Wir waren sehr zufrieden mit dem Projekt und hatten sehr viel Spaß.

Anita Schnur, Michaela Monetti, Anita Scheibelhofer, Brigitte Fasching, Daniela Brunner

Video – Herbert Link

Herbert Link hat uns vorgeschlagen einen Kurzfilm zum Thema der Woche „Metamorphose" zu drehen. Wir erstellten gemeinsam ein Konzept, indem wir die Metamorphose (Veränderung) unserer Gefühle erarbeiteten. Das Ergebnis präsentierte die neun Gesichter der Teilnehmerinnen in verschiedensten Gefühlsausdrücken. Angefangen beim Alltagsgesicht über das Lachen bis zu einer eiskalten Überraschung.

Simone Lederer, Karin Klampfl, Yvonne Platzer, Bernadette Bayerlein, Stefanie Pfleger, Karin Bauernhofer, Angelika Pfandner, Rita Schögler, Simone Hermann

Philosophieren – Dieter H. Plankl

 

„Jede Begegnung, die unsere Seele berührt, hinterlässt in uns eine Spur, die nie ganz vergeht."

Eine Weisheit, die viele Wörter beinhaltet, die es allerdings zu hinterfragen gilt. Ab wann spricht man von einer Begegnung? Existiert die Bedeutung des Wortes „nie" eigentlich?...

Unser Philosoph lehrte uns, von bereits Gelerntem, Gehörtem und Gesehenem Abstand zu nehmen und unseren Gedanken freien Lauf zu lassen. Dieses Loslassen und Experimentieren mit dem eigenen Denken war für uns eine Erfahrung, die ebenfalls nie ganz vergehen wird....

Manuela Gruber und Katrin Stranzl

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