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Exkursion
zur Lebenshilfe Vorau
1b
Klasse am 8. März 2001
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Im
Rahmen des Religionsunterrichtes unternahm ein Teil der 1b Klasse der
Kindergartenpädagogik Hartberg eine Exkursion zur Lebenshilfe Vorau.
Unser
Religionsprofessor Hans Mohorko und wir wurden von der Leiterin der
Lebenshilfe Vorau, Frau Michaela Schwingesbauer, begrüßt. Bei der
anschließenden Führung durch das Haus (Gruppenräume, Essraum,
Küche) konnten wir einen ersten Eindruck von den Tätigkeiten
bekommen.
Die
Lebenshilfe Steiermark ist eine Organisation, die Menschen mit
geistiger Behinderung Dienstleistungen anbietet. Sie ist aus einer
Selbsthilfeorganisation ihrer Angehörigen hervorgegangen. Als
parteipolitisch und konfessionell nicht gebundener Verein unterstützt
die Lebenshilfe mehr als 1000 Menschen mit geistiger und mehrfacher
Behinderung in der Steiermark.
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Die
Lebenshilfe will:
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Menschen mit geistiger Behinderung Hilfen für alle Altersstufen anbieten,
·
den Aufbau einer selbständigen Interessenvertretung von Menschen mit
geistiger Behinderung unterstützen, die ihre Rechte sichert,
·
Eltern dabei unterstützen den richtigen Weg für ihr Kind zu finden und sie
helfend zu begleiten,
·
die Öffentlichkeit über die Anliegen ihrer Mitmenschen mit geistiger und
mehrfacher Behinderung informieren - denn das Wissen um die Problematik
geistiger Behinderung hilft Vorurteile und Schranken abzubauen.
In
der Lebenshilfe Vorau sind zur Zeit 24 Behinderte, die in vier verschiedenen
Bereichen arbeiten:
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Beschäftigungsbereich für Schwerstbehinderte
·
Webbereich
·
Kreativbereich
·
Holz- und Tonbereich
Betreut
werden die Behinderten von elf Angestellten (davon zur Zeit zwei Zivildiener).

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Nach
der Einführung wurden wir in drei Gruppen eingeteilt und begaben uns in
die Gruppenräume, um uns unter Anleitung der Betreuer mit den
Behinderten zu beschäftigen. Die I. Gruppe
machte Gymnastikübungen mit der Schwerstbehindertengruppe. Die
2. Gruppe half beim Zusammenknüpfen von Sockenringen für das
Teppichweben. Die 3. Gruppe klebte mit
Behinderten Etiketten auf Prospekte.
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Nach
dieser ersten Schnupperphase wurden wir mit einer Teejause verwöhnt.
Anschließend
meldeten sich Mele, Manu, Elli und ich, um mit vier Betreuern und den
Schwerstbehinderten das Märchen "Schneewittchen" als
Rollenspiel darzustellen, natürlich mit Verkleidung. Jeder durfte sich,
nachdem das Märchen vorgelesen worden war, die Rolle aussuchen, die ihm
am meisten zusagte. So gab es schließlich zwei Schneewittchen und fünf
Zwerge - also eine Neufassung Das machte sowohl uns als auch den
Behinderten großen Spaß.
Bei
der anschließenden Nachbesprechung konnte jeder über seine Gefühle,
die er bei der Erarbeitung des Stückes empfand, sprechen.
Es
hat mich sehr beeindruckt, wie viele freudige und glückliche
Empfindungen die Behinderten dabei erlebt haben.
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Die
anderen Schülerinnen arbeiteten in ihren Gruppen weiter

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Bevor
wir uns auf den Nachhauseweg machten, überraschten uns einige der in
Vorau betreuten Jugendlichen mit musikalischen Darbietungen auf der
Trompete, der Ziehharmonika und auf der Teufelsgeige. Wir waren vom
Können der jungen Musiker sehr fasziniert.
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In
den wenigen Stunden, die wir mit den Behinderten in der Lebenshilfe verbrachten,
haben wir alle sehr viel Neues und Beeindruckendes erlebt. Wir haben erkennen
dürfen, wie wichtig es ist, dass es solche Einrichtungen gibt, in denen
Menschen mit geistiger Behinderung betreut und gefördert werden.
Auch
wenn einige von uns mit gemischten Gefühlen nach Vorau gefahren sind, ist uns
doch allen bewusst geworden, dass gerade diese Menschen das Recht haben, dass
man ihnen vorurteilslos gegenübertritt.
Michaela
Reiterer, I b